Facebook
LinkedIn
XING

Himmelbetten für den Beach-Club

Hürth– „Soft Opening“ nannten Christoph Hausmann und seine Mannschaft die Öffnung des Beach-Clubs unter den spitzen, weißen Zeltdächern auf dem Gelände des Otto-Maigler-Strandbads am Samstag. Es sei die Generalprobe zur eigentlichen Eröffnung des Strandbades am 1. Mai gewesen. Ein erstes Ausprobieren, ob an Getränken, Maschinen und Hilfsmitteln alles da sei, was man benötige, um die Gäste des Beach-Clubs zu bedienen, ob die neu eingestellte Kasse und die Abläufe des Gastronomiebetriebes so funktionierten wie gedacht, erläutert Strandbad-Inhaber Christoph Hausmann. Fehler zeigten sich besser jetzt als später im Trubel, weiß er, dann nämlich zum Ärger der Gäste.

Mehrere Tausend Besucher erwarte er in der Saison täglich. Ein „wenig Muffensausen“ habe er schon jedes Mal zur Öffnung des Strandbades nach der Winterpause, gibt der 34-Jährige zu, auch wenn er schon im Jahr 2014 im Betrieb von Onkel Erwin Hausmannangefangen habe. Onkel Erwin, der das Strandbad 1977 gegründet habe, gehe Ende der Saison in Ruhestand.

Einige Überraschungen werde er in der Saison sicher erleben, gibt sich Christoph Hausmann gefasst. Vor allem sei er gespannt, wer von den freien Aushilfen wirklich kommen werde. Zugesagt hätten freilich alle. Auf seine langjährigen festen Mitarbeiter könne er sich verlassen. Sie bekleiden Schlüsselpositionen an den Kassen, bei der Badeaufsicht, am Parkplatz oder im Barbetrieb. Unter ihnen sind gelernte Elektriker, Schlosser, Maler, Hausmeister und Security-Leute, die alle anpacken, wo sie gebraucht werden, unabhängig von der Qualifikation, so Hausmann.

Da am Samstag noch kein Badebetrieb vorgesehen und der Eintritt zum Beach-Club frei war, grenzte Hausmann vorsorglich den Zugang zu den Wiesen des Otto-Maigler-Sees vom Zugang zum Beach-Club mit weißem Band ab.

Riesiges Areal

Jenseits der Eingrenzung ist Günter Esser in einem Meer von Gänseblümchen noch mit „Verkehrssicherungspflichten“ beschäftigt, wie Hausmann sie nennt. Zu Günter Essers Aufgaben gehört es auch, den Kot der Gänse von der Wiese zu entfernen. „Das ist ja kein Freibadhier, es ist Natur“, sagt Esser, da dürfe man sich nicht beschweren. Über kahle Stellen streut er Grassamen, und die Stolperfallen, nämlich Kaninchenlöcher, verfüllt er mit Erde aus der Schubkarre.

Die Zäune, die den Beach-Club von den Liegewiesen des Strandbades trennen, bessert Klaus Bunsen aus. „Es gibt viel zu tun, es ist ein riesiges Areal, wir kommen mit unserer Arbeit kaum nach“, erzählt er. So hat der Betriebsschlosser und Industriemeister schon am Morgen zwei Mähfahrzeuge für die Wiesenflächen repariert, in denen Mitarbeiter Runden über den Parkplatz drehen.

In Vorbereitung der Saisoneröffnung sei vieles zusätzlich zum Aufbau der Zelte und des Mobiliars geschehen, schildert Christoph Hausmann. Mit Betonelementen wurde im Bereich hinter der Zeltanlage des Beach-Clubs das Gelände angehoben, wo früher der Sandstrand leicht abschüssig zum Wasser führte. Jetzt können Gäste auf überschatteten Sitzplätzen unter freiem Himmel am Zelt bewirtet werden. Auch acht Himmelbetten sind hier aufgebaut worden, noch ohne Matratzen. Es sei ein Rückzugsort für Paare, die sich einen besonderen Tag am See leisten wollen, in Zeiten, in denen Urlaubsreisen „unbezahlbar“ geworden seien, so Hausmann. Der wettkampftaugliche Beachvolleyballplatz, mit neuem Sand befüllt, eine automatische Ausleihstation mit Boards fürs Stand-up-Paddling, Hüpfburgen für Kinder und reihenweise Liegestühle mit Blick auf den See runden den Beach-Club ab, Sonderangebote inbegriffen. Noch seien Saisonkarten für das Strandbad im Rahmen der Osteraktion für die Hälfte zu haben, sagt Hausmann. Noch bevor die ersten Gästeeintreffen, hat der nebenberufliche Barmann Stefan Schulz, im Hauptberuf Grundschullehrer, die letzten Getränke im Kühlraum sortiert und die Hintergrundmusik angestellt. Sie berieselt das Zelt für 300 Gäste, als Neysha Castritius und Patrick Janoschka mit Familienmitgliedern den Ort ihrer Hochzeitsfeier besichtigen. „Es erinnert alles an Urlaub“, schwärmt die baldige Braut.

29.04.25, Kölner Stadt-Anzeiger e-paper, Autor Oliver Tripp