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Metallbau Pesch und Achim Pötz – Nach 41 Jahre erfolgt Staffelübergabe

Achim Pötz, Inhaber von Metallbau Pesch GmbH und Vorstandsmitglied des AWH, wird zum 01. Januar 2026 sein Unternehmen an seinen Sohn Dennis Pötz übertragen. Wir haben ihn besucht und mit ihm über sein Unternehmen und den bevorstehenden Wechsel gesprochen.

Metallbau Pesch – wie alles begann

Die Metallbaufirma gibt es eigentlich schon seit vielen Jahrzehnten. Sie nannte sich früher „Pesch und Heinen GmbH“ und wurde von den beiden Herren Pesch und Heinen geführt. 1983 trennten sich die Inhaber und Achim Pötz, als ausgebildeter Schlosser, stieg für Heinen ins 1984 Unternehmen ein und führte das Unternehmen gemeinsam mit Pesch unter dem heute bekannten Namen „Metallbau Pesch GmbH“ fort. Sitz des Unternehmens war zum damaligen Zeitpunkt die Brentenstraße in Hürth-Efferen. Nach seiner erfolgreichen Weiterbildung zum Schlossermeister übernahm Achim Pötz 1990 die Firma und wurde Alleinunternehmer. 2010 kam der Umzug in die neuen Werkstätten und Räume im Hürther Industriegebiet, der Winterstraße.

Von Pötz‘ drei Kindern folgte Sohn Dennis Vaters Spuren. Er absolvierte eine Schlosserausbildung bei einem befreundeten Betrieb und stieß nach Abschluss und einigen Gesellenjahren später in den väterlichen Betrieb. Nach und nach machte Achim Pötz seinen Sohn mit den verschiedenen Sparten im Metallbau, wie Stahl und Aluminium, vertraut. 2012 übertrug Achim Pötz seinem Sohn 10 Prozent des Unternehmens, damit dieser versicherungsbefreit wurde. Gleichzeitig wurde Dennis Pötz, neben seinem Vater Achim, zum Geschäftsführer benannt und im Handelsregister eingetragen.

Zum Ende des Jahres 2025 wird Achim Pötz seinem Sohn weitere 40 Prozent des Unternehmens übertragen. Somit halten beide gleichberechtigte Anteile am Unternehmen „Metallbau Pesch GmbH“. Als Geschäftsführer wird Achim Pötz dann zurücktreten und das Geschäft und die Entwicklung seinem Sohn alleine überlassen. Achim Pötz fungiert danach noch als Gesellschafter mit 50 Prozent Anteil.

Da der Blick in die Zukunft nie ganz verloren gehen soll, hat Achim Pötz seinen Sohn Dennis schon früh als Alleinerben des Unternehmens bestimmt. Auch wenn es noch zwei Töchter von Achim Pötz gibt, fiel die Wahl auf ihn. So soll vermieden werden, dass das Unternehmen durch Erbschaftssteuer, auch wenn es dafür legale Möglichkeiten des Vermeidens gibt, und möglichen Verwerfungen der Erben zugrunde geht. „Sag niemals nie“ lautet hier die Devise von Achim Pötz.

Ab dem 1. Januar 2026 wird Sohn Dennis den Chefsessel und damit auch die Verantwortung für 17 Mitarbeiter, davon zwei Meister, übernehmen wird. Pötz ist stolz darauf, dass 80 Prozent der Teammitglieder ehemalige Auszubildende sind.

Nach über 50 Jahren Arbeitsleben wird Achim Pötz zum gleichen Zeitpunkt in den verdienten Ruhestand gehen.

Apropos Ruhestand – gute Vorbereitung ist alles

Eigentlich hatte Achim Pötz vor, mit 55 Jahren aufzuhören und das „Nichtstun“ zu genießen. Jetzt steht er kurz vor seinem 65. Geburtstag und muss eingestehen, der Vorsatz konnte nicht realisiert werden. Zu viele Pläne waren noch umzusetzen, wie den Ausbau der Werkstätten und angrenzenden Gebäuden im Industriegebiet. Und eigentlich fühlte sich Achim Pötz auch noch nicht „alt“ genug, um seinen Betrieb zu verlassen, dafür machte ihm alles noch viel zu viel Spaß.

In 2024 wurde dann der Übergabeprozess konkreter gestaltet. „Denn irgendwann muss man mal die Reißleine ziehen und das Projekt aus der Theorie in die Praxis holen“, so Achim Pötz, der mit 65 Jahren dann tatsächlich in Rente gehen wird.

Mit Unterstützung einer Unternehmensberaterin kam „Butter bei die Fische“ und sie erstellte eine Struktur, wie der Übergabeprozess ablaufen könnte. Nach Gesprächen mit allen Mitarbeitern und den Geschäftsführern wurde dieser Strukturplan immer konkreter. Achim Pötz‘ einzige Vorgabe und Wunsch, mit einem Augenzwinkern an die Mitarbeiter, war: „Jungs, ich hoffe, dass ich nicht 2026 wieder als Vollzeit hier erscheinen muss. Erwirtschaftet mir meine Miete“. Gemäß den Worten von Trude Herr: „Niemals geht man so ganz“, ist Achim Pötz über die heutigen digitalen Möglichkeiten immer präsent und als Senior-Chef auch nie ganz aus der Welt, egal wo der Senior sich gerade auf dieser Welt aufhalten sollte.

Auf der steuerlichen Seite erhält er Unterstützung durch seine Steuerberaterin, die derzeit den Unternehmenswert aus der Bilanz 2024 feststellt. Dieser Wert ist Voraussetzung für die Festlegung des Schenkungswertes an Sohn Dennis. Zudem ist es ganz wichtig, und das hat Achim Pötz schon vor längerer Zeit geregelt, dass für den Nachfolger Bankvollmachten auf die Geschäftskonten ausgestellt wurden. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass beim Tod des einzigen Inhabers kein anderer die Geldgeschäfte regeln könnte und somit die Firma blockiert würde. Pötz nennt dies den „Erste-Hilfe-Kasten“: dieser bedeutet, einen zweiten Vertrauten sowohl bei Banken als auch bei Kunden und Lieferanten zu etablieren.

Dass Sohn Dennis, der nach seiner Ausbildung zum Schlosser noch seinen Meister-Abschluss erlangte, das väterliche Unternehmen weiterführen würde, stand nicht von Anfang an im Fokus der beiden. Allerdings wurde nach einer gewissen Zeit der Zusammenarbeit im Vater-Sohn-Team dann doch klar, dass der Sohn das Unternehmen, das der Vater aufgebaut hatte, in der Familie bleiben sollte. Dazu bedurfte es keiner Überzeugungsgespräche oder sonstiger Diskussionen zwischen Vater und Sohn, das war ohne Option und für beide eine ganz klare Sache.

Mit Sohn Dennis erweiterte sich auch das Portfolio der Firma, speziell auf dem elektroni-schen Gebiet wie Türschlösser und Zugangskontrollen. Digitale Produkterweiterungen, mit denen sich Achim Pötz nicht wirklich auseinandersetzen wollte …

Pläne für die Zeit danach

Im Januar plant Achim Pötz mit seiner Frau drei Monate nach Spanien zu fahren. Mit seinem Wohnmobil geht es nach Andalusien, um dort einem Teil des deutschen Winters zu entfliehen. Darüber hinaus, wenn er denn wieder zuhause ist, will er noch einiges „Umbauen“, Motorradfahren und sich den Rest der Welt auf möglichen Kreuzfahrten und/oder mit seinem Wohnmobil ansehen. Schöne Städte und Länder, die er bislang aus Verantwortung für seine Mitarbeiter und sein Unternehmen, noch nicht besucht hat. Als festes Vorhaben gilt zunächst aber die Wintermonate im sonnigen Süden zu verbringen. Alles andere ergibt sich und wird nach „Spontanität“ entschieden.

Dem AWH wird er auf alle Fälle treu bleiben und über seinen Posten im Vorstand weiterhin dafür sorgen, dass die Gemeinschaft wächst und wichtige Projekte für die Unternehmen in Hürth angestoßen werden. Denn die Interessengemeinschaft der Hürther Unternehmen liegt ihm am Herzen und den Kontakt zu den Freunden und Mitgliedern möchte er keinesfalls missen. Denn, um das Trude-Herr-Zitat nochmals zu gebrauchen: Niemals geht man so ganz!

Wir wünschen Achim Pötz und seinem Sohn alles Gute, Gesundheit und das immer wieder erforderliche Quäntchen Glück, für die beiden recht unterschiedlichen Zukunftswege.