Der AWH hat sich als wichtiger Vertreter der Unternehmen in Hürth der Erklärung angeschlossen, die sich unter dem Motto “Wir setzen auf Integration – denn Arbeit lohnt sich immer!” für die Mitbürger mit Migration einsetzt und diesen eine Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen soll.
Nachfolgender Text ist der Pressemitteilung der Agentur für Arbeit entnommen, die am 17. Juni 2024 erschienen ist:
Wir haben in der Region in den vergangenen fast zwei Jahren Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen, die aufgrund des Angriffskriegs ihre Heimat verlassen mussten. Die humanitäre Versorgung dieser geflüchteten Menschen, insbesondere mit Unterkunft und der Sicherstellung des Lebensunterhalts, war zunächst unser vorrangiges Ziel. Ebenso war es uns wichtig, dass sich die geflüchteten Menschen u.a. durch die Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen hier zurechtfinden.
Inzwischen ist diese Phase durchlaufen, und grundlegende Deutschkenntnisse konnten aufgebaut werden. Das gilt erst recht für die bereits 2015 nach Deutschland geflüchteten Menschen u.a. aus Syrien, Eritrea, Somalia oder Afghanistan.
Gemeinsam geht es uns nun darum, den Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region Perspektiven für eine erfolgreiche Integration zu eröffnen. In vielen Berufen und Branchen stellen Unternehmen unterschiedliche Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Arbeitgeber suchen händeringend Arbeits- und Fachkräfte; der Arbeitsmarkt ist auf vielfältige Weise aufnahmefähig. Diese Chance möchten wir gemeinsam nutzen – zum Wohle der geflüchteten Menschen im Sinne eines unabhängigen, selbstbestimmten Lebens sowie zur Deckung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs in unserer Region.
Wir fühlen uns dieser Aufgabe gemeinsam verpflichtet und werden unser bewährtes gutes Zusammenspiel weiterentwickeln. Einerseits werden wir unsere herkömmlichen Unterstützungsmöglichkeiten intensiver aufeinander abstimmen. Auf der anderen Seite wollen wir auch neue Wege ausprobieren, Menschen in qualifizierte Beschäftigung zu bringen. Dabei ist uns bewusst, dass nicht jeder Weg unmittelbar zum Erfolg führt und wir einen langen Atem brauchen.
Wir nutzen unsere Fördermöglichkeiten, Netzwerke, Gremien und Ressourcen, um die Arbeits- und Ausbildungsmarktintegration der geflüchteten Menschen voranzubringen. Der (gemeinsame) Arbeitgeberservice von Jobcenter und Agentur für Arbeit ist darauf ausgerichtet, durch intensive Beratung und gemeinsame Aktionen (z.B. Jobbörsen, Speeddatings) die Integration in Arbeit und Ausbildung zu forcieren.
Wir alle werben bei Arbeitgebern verstärkt für die Einstellung Geflüchteter, auch wenn diese noch nicht über gute Deutschkenntnisse verfügen und deren formale Anerkennungsverfahren in Bezug auf Bildungsabschlüsse noch nicht abgeschlossen sind.
Wir forcieren in unseren Formaten und an geeigneten Stellen die Umsetzung des Job-Turbo und weisen auf Hemmnisse hin, die abgebaut werden sollten, um eine Integration zu unterstützen (zum Beispiel Dauer der Anerkennungsverfahren, fehlende Kinderbetreuungsplätze, passende Sprachkursangebote).
Wir sind der klaren Überzeugung, dass die geflüchteten Menschen auf eigenen Beinen stehen und ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten wollen. Wir wissen, dass der Weg dorthin manche Hürden bereithält. Wir wollen diese Hürden weitestgehend beseitigen und damit einen bedeutenden Beitrag zur erfolgreichen Integration von Geflüchteten in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt und letztendlich ihrer gesellschaftlichen Integration leisten.
Durch die enge Zusammenarbeit schaffen wir eine Win-Win-Situation, in der Geflüchtete ihre Fähigkeiten einbringen können, Arbeitgeber von einem vielfältigen und talentierten Arbeitskräftepool profitieren und die hiesige Wirtschaft durch dringend benötigte Arbeits- und Fachkräfte einen wichtigen Impuls erfährt.